Architekturpreis der Architektenkammer Thüringen 2022 | Anerkennung
In Zusammenarbeit mit MONO Architekten, Berlin und MUS, Berlin
In der flachwelligen Landschaft des Thüringer Beckens deutlich erkennbar, erhebt sich unmittelbar an der Bundesautobahn A 71 mit dem „Leubinger Fürstenhügel“ der größte erhaltene frühbronzezeitliche Grabhügel Mitteleuropas. Im Spannungsfeld von 3500 Jahre altem Bodendenkmal und moderner Infrastruktur entstand in interdisziplinärem Zusammenspiel aus Landschaftsarchitektur, Architektur und Kommunikationsdesign ein einzigartiger Ort des Rastens. Durch die Verwebung reiner Funktionalität mit der Kulturgeschichte und prägnanten Landschaft des Ortes wurde der Typus einer Rastanlage gänzlich neu interpretiert. Die Tank- und Rastanlage ist als IBA-Projekt Bestandteil der Internationalen Bauausstellung Thüringen.
ENTWURF
Der namensgebende Grabhügel bildet das prägende Thema des Entwurfs. Seine Inszenierung durch die Architektur, vielfältige Blickbeziehungen und die Erschließung des Hügels verleihen der Rastanlage eine unverwechselbare Identität und heben sie von austauschbaren Transitorten ab.
ZEITREISE
Der Geradlinigkeit der Architektur entsprechend führt ein rund 500 Meter langer Weg hinauf zum Leubinger Fürstenhügel und gipfelt in einer kreisrunden Plattform. Bronzene Tafeln und individuelle Wegmarkierungen entlang des Zeitreiseweges leiten die Besucher:innen und erläutern unaufgeregt die einmalige Kulturgeschichte des Ortes.
ÜBERGANG
Immer wieder öffnet sich der Blick entlang des Weges in die Landschaft des Thüringer Beckens. Als „Fenster in die Region“, angeschlossen an das regionale Wegenetz, grenzt sich die Rastanlage nicht von ihrer Umgebung ab, sondern geht sanft in die umliegenden Felder und Wiesen über.