Frei nach Joseph von Eichendorff ist Natur „das große Bilderbuch, das der liebe Gott uns draußen aufgeschlagen hat“. Reichlich bebildert präsentiert sich der Wörnitzauenpark am Rande der Altstadt Wassertrüdingens bei der bayerischen Gartenschau 2019 als Blütenmeer am Fuße des Hesselberges. Über 330.000 Gäste fanden den Weg in die mittelfränkische Kleinstadt, die neben kleiner und großer Gartenkunst mit allerlei kulinarischem und kulturellem Angebot aufwartete und so zu einem Sommermärchen wurde.
ORT
Romantisch dem Motiv aus Stadtmühle und Sägewerk vorgelagert, wurde im Rahmen der Hochwassersicherung die Wörnitz in ein neues Bett gelegt und eine Halbinsel als Stadtpark geschaffen. Weit schweift der Blick über die artenreichen Wiesen der Schutzgebiete hinüber zu den saftigen Wäldern des Oettinger Forstes. Man lauscht dem Klappern der Störche und genießt dabei Spezialitäten in der neuen Architektur des Regionalpavillons, der hier drei Landkreise verbindet.
ATMOSPHÄRE
Als Erinnerung an ein verloren gegangenes Stück Stadtgeschichte wurde die mittelalterliche Stadtmauer am historischen Stadttor an der Alten Schulgasse mit einem goldfarbenen Kubus ergänzt, der nun den Stadteingang neu markiert. Die semi-transparente Metallstruktur lässt Durchblicke zu und erzeugt je nach Betrachtungswinkel einen faszinierenden Moiré-Effekt.
DETAIL & MATERIAL
Mit großem Fingerspitzengefühl wurde in angemessenen Proportionen auf den kleinstädtischen Rahmen reagiert. Historische Materialien in moderner Bearbeitung ergänzen das Gefüge aus Gässchen und kleinen Plätzen, die durch dauerhafte Staudenpflanzungen bereichert werden. Und immer wieder öffnet sich der Raum mit weitem Blick in die Auenlandschaft.